Konflikte mit dem Partner sind ein Geschenk

Manchmal ist es wirklich nicht einfach, einmal festgefahrene Verhaltensmuster aufzulösen und durch andere zu ersetzen. Wenn dann auch noch andere Personen mit im Spiel sind, ist es noch mal schwieriger und komplexer.

 

  • Immer wieder dieselben Muster, die einen Konflikt auslösen

Was macht man, wenn ein lieb gewordener Mensch, eine Bezugsperson bewusst oder unbewusst den roten Knopf auslöst und dies (wieder einmal) in einem Streit endet? Oft kennt man ja die Auslöser, die eigenen Reaktionen und die Gegenreaktionen des anderen und trotzdem passiert immer wieder dasselbe. Ein Wort gibt das andere und am Ende ist der Streit im vollen Gange.

Wie oft haben wir uns schon vorgenommen, es das nächste Mal besser zu machen. Wissen wir doch regelmäßig ganz genau, was uns auf die Palme bringt. Uns ist auch meistens klar, dass es sich im seltensten Fall wirklich lohnt diesen Streit auszufechten. Der Anlass ist oft nicht so wichtig und auch die Nachwirkungen einer weiteren Auseinandersetzung sind einfach nur kraftraubend. Jeder leckt sich erst einmal die eigenen Wunden und zieht sich gekränkt in seinem Stolz zurück, bis eingelenkt wird und wir uns wieder annähern können. Was für eine Verschwendung, sagen wir uns dann.

Aber haben wir dieses Mal wirklich daraus gelernt? Oder warten wir einfach wieder auf das nächste Mal und setzen auf das Prinzip Hoffnung, dass es dann besser wird, weil wir wieder mal um eine negative Erfahrung reicher geworden sind?

Na ja, die Erfahrung zeigt, dass dies nicht wirklich zu einer wesentlichen Verhaltensänderung führt und wenig erfolgversprechend ist, damit weitere Konflikte vermieden werden können. Die dahinter liegenden Muster sind noch vorhanden und werden jedes Mal wieder aktiviert.

Was also tun um solche Muster nachhaltig zu löschen? Geht es nur zusammen oder jeder allein, vielleicht auch nur einer?

Welchen Weg man auch wählt, es geht nicht ohne dass jeder seine eigenen Muster versteht und wie diese entsprechend wechselseitig Einfluss nehmen auf die Situation.

 

  • Negative Verhaltensmuster - was sie sind und wie sie entstehen

Muster kann man sich als destruktive emotionale Programme auf einem Computer vorstellen, die sich virusartig in unserem Gehirn festgesetzt haben, ein entsprechendes Eigenleben entwickeln und uns völlig lahm legen können. Ein einzelner äußerer Reiz kann dabei genügen und das ganze Programm fährt ab und wirkt wie eine riesige Blockade auf unsere noch so guten Absichten.  

Muster entstehen durch die Bewertung unserer Erfahrungen, die wir im Leben machen. Diese Beurteilung setzt sich in unserem Unterbewusstsein fest und somit wird sie zu einem Glaubenssatz, einer Überzeugung, einem Muster.

Im Umkehrschluss heißt das, dass wir die Beurteilung einer Situation immer anhand vergangener Erfahrungen bewerten und nicht eine tatsächlich aktuelle, wertfreie  Bewertung vornehmen. Damit reagieren wir eingeschränkt und berauben uns der Möglichkeiten, die sich konkret ergeben.

 

  • Auflösung von negativen Mustern

Um eine glückliche und harmonische Beziehung führen zu können, hängt vor allem von jedem einzelnen ab, da jeder für sich die Realität selbst durch seine Gedanken schafft. 

Die Aufgabe besteht darin die eigenen negativen Verhaltensmuster aufzulösen. Gelingt uns dies nicht, werden wir selbst immer wieder dieselben partnerschaftlichen Dramen auslösen. 

Oftmals sind wir uns nicht bewusst, dass in unserer Beziehung Machtkämpfe, Abhängigkeiten, Erwartungen und emotionale Erpressung gelebt wird. Dies geschieht im seltensten Fall vordergründig und willentlich, sondern vielmehr durch unsere eigenen Verhaltensmuster.

Die Auflösung von Verhaltensmustern gelingt uns, wenn wir die Sprache unseres Unterbewusstseins lernen zu verstehen. Dieses reagiert auf unsere Emotionen und nicht so sehr auf unseren Verstand.

In vielen Partnerschaften haben zahlreiche, erfolglose Problemlösungsversuche gezeigt, dass positive Absichten allein nicht dazu führen, dass man sich nachhaltig anders verhält. Im besten Fall erreicht man nur, dass die negative Reaktion in der Auseinandersetzung mit dem Partner zeitverzögert kommt. Aufgehoben ist sie aber selten.

Es hilft also nichts. Jeder für sich muss seinen negativen Emotionen auf den Grund gehen, um somit seine Blockaden lösen zu können

Einfach ist das nicht immer und man muss auch die richtige Technik kennen, damit uns dies gelingen kann. Es ist eine anspruchsvolle, aber kraftvolle Lernerfahrung. Die Antworten kommen nicht von unserem Verstand, sondern aus dem Unterbewusstsein und das „spricht“ regelmässig durch unseren Körper.

Ein Lebenspartner ermöglicht uns auf diese Weise regelmäßig eine große Lernerfahrung. Er ist unser Spiegel. Er zeigt uns wer wir sind, offenbart unsere Schwächen und hilft uns Wunden zu heilen, indem wir  unsere negativen Gefühle aufspüren und auflösen lernen. Ein Geschenk also.